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am 4.8.2004 sind wir also im nasskalten Santiago de Chile angekommen. die einreise verlief ohne probleme. im gegesatz zu den US-amerikanern, mussten wir auch nicht fuer teures geld ein visa loesen. die amis verlangen dies von den chilenen bei der einreise in ihr land, daher machen es die chilenen auch umgekehrt.

Iberia gehoert definitiv nicht zu unseren bevorzugten fluggesellschaften. mieser service und unfreundliches personal. aber wir haben es ueberlebt.  ;-)

dank unserem reisefuehrer haben wir auch den richtigen bus in die stadt gefunden und uns auf die suche nach unserem backpacker gemacht. dieses hatte dann tatsaechlich auch radiatoren in unserem zimmer, welche aber nie eingeschaltet waren. nur im essraum neben der kueche konnte man sich etwas beim gasofen waermen. Daniela hat dann auch sofort die vorsorglich schon vor der abreise im Migros gekauften thermo-unterwaesche angezogen. wir sind dann ein wenig in der stadt herumgeirrt und haben die metro ausprobiert. das zentrum ist recht ueberschaubar und wir konnten uns sogar einen SIM (GSM-chip) von entel kaufen, welcher auf anhieb funktionierte. die spanische anleitung habe ich zwar noch nicht komplett begriffen, aber SMS versenden funktioniert wunderbar.

bereits in der ersten nacht hat sich die mitnahme des schlafsacks bezahlt gemacht. die fenster sind so duenn, dass sie die ganze zeit die kaelte ins zimmer lassen. da wir ja noch einige male in Santiago weilen werden, haben wir uns auch gleich ein busticket in den norden besorgt. auch hier ist lateinamerika etwas anders als bei uns. die preise sind bei den ticketschaltern der busgesellschaften angeschrieben, es kostet dann aber deutlich weniger. unsere busfahrt nach La Serena kostete am ende nur CLP 4'000 pro person, auf der tafel stand aber CLP 10'000.

uebrigens bieten die Anden eine impossante kulisse im hintergrund von Santiago, eine schneeweisse, riesige bergkette. wir sind dann noch ein wenig in der stadt herumgelaufen und haben noch den hausberg "San Cristobal" besucht. den gemaess reisefuehrer "traurigen zoo mit den ebenso traurigen tieren", haben wir ausgelassen und daher direkt die smogdecke, welche vom ausichtspunkt sichtbar ist, begutachtet.

nach einer weiteren "erfrischenden" nacht im schlafsack haben wir uns zur busstation von Pullman (Busfirma) aufgemacht und mit frischen backwaren unseren bus gesucht. naja.. man muss sich erst daran gewoehnen. zum abfahrtszeitpunkt war von unserem bus weit und breit nichts zu sehen, und wir haben befuerchtet, an der falschen haltestelle gewartet zu haben.

die busfahrt verlief reibungslos entlag der Anden. vor der fahrt sollte man sich entscheiden, auf welcher seite man sitzen moechte: Meersicht oder Andenpanorama? zudem brennt die sonne auch lange von der ensprechenden seite in den bus und das personal (es gibt einen steward oder so aehnlich, welcher auch kalten reis mit poulet serviert) zieht dann die vorhaenge.

in La Serena angekommen, haben wir uns dann mit zwei deutschen studentinnen, welche da fuer ein jahr an einer gastuni studieren wollen, auf die suche nach einer unterkunft gemacht. diese zwei girls schleppten nur ca. je 40 kg gepaeck mit.. wir haben dann eine unterkunft gefunden, im Hostal Jofre. dort haben wir dann auch ein nettes schweizer paar aus Murten, Caro und Frank, kennengelernt, mit denen wir bis Cusco (Peru) einige zeit verbracht haben.

am naechsten tag haben wir dann gleich mit Caro und Frank das Elqui-Tal besucht, in welchem der beruehmte Pisco, das nationalgetraenk der chilenen (eine art schnaps), angebaut wird. ebenso befindet sich in diesem tal einige der groessten observatorien der USA und diversen forschungsstellen aus europa. leider sind diese nicht so einfach zu besuchen. eine schriftliche voranmeldung (z.t. monate vorher!) ist noetig. ansonsten kann man ein mini-observatorium mit multi-mediashow fuer touris besuchen, welches wir aber nicht gemacht haben. von Alessandro, unserem tourguide, haben wir dann noch die story der "corner spider" erfahren, welche nirgens in einem reisfueherer erwaehnt ist. bis 6'000 menschen im jahr fallen diesem tier zum opfer. er hat uns alles im detail erklaert, wie er selber auf eine gelegen ist und von dieser gebissen wurde. das gift der spinne laesst das fleisch verfaulen. er habe nun ein loch in seinem oberschenkel, welches wir sicher nicht sehen wollen. die "tiger spider" dagegen fresse bis 3 solche corner spiders und daher sei es ein gutes zeichen, wenn tiger spider das schlafzimmer bevoelkern. wir waren daher schon etwas skeptisch ueber diese story. im web gibt es aber tatsaechlich informationen ueber diese "Araña del Rincón" sogar auf deutsch.

im Elquital gibt es die theorie, dass mystische schwingungen aus tibet von der anderen haelfte der erdkugel hier auftauchen, daher haben sich auch diverse freaks und esoterisch angefressene personen hier angesiedelt. Alessandro selber meinte auch, dass auf der einen seite des flusses die leute lebensfroh und festreudig seien, auf der anderen aber eher konservativ und arbeitsam. diverse himmelsforscher haben schon ufos gesehen, er selber auch. alles etwas mystisch da.. in unserem minibus sind noch franzosen gesessen und vor lauter wechseln von franzoesisch auf spanisch konnte Roger kaum noch vernuenftig sprechen. noch folgendes gibt es zu erwahnen: fuer den anbau von trauben fuer den chilenischen weisswein werden soviele pestizide verwendet, dass diverse arbeiterinnen missgebildetet kinder gebaeren. der schutz der angestellten hat hier keine grosse bedeutung. unser mittagessen haben wir in einem restaurant erhalten, welches mit solarenergie kocht. die kochstellen haben wir begutachtet, aber ob dies dann wirklich so war, konnten wir nicht nachpruefen.

in La Serena haben wir noch den sonntag verbracht und den schmutzigen strand mit dem leuchturm besucht. das dorf ist seelenleer, ganz serena scheint sich im shoppingcenter zu treffen. Alessandro glaubt auch, dass die USA Chile bald nach Puerto Rico als staat aufnehmen moechten. Bush habe auch behauptet, Chile sei der beste freund der USA in suedamerika. das shoppingverhalten, die fast food ketten, etc. seien auch zeichen, dass Chile immer mehr veramerikanisiert wird, was aber niemanden kuemmert. zudem sei die identitaet der chilenen zu schwach, so dass sich diese dagegen wehren wuerden. naja, im shoppingcenter war am sonntag auch die hoelle los, der absolute horror. wir haben noch nie soviele menschen in ein einem einkaufzentrum gesehen! der "food court" war ueberlaufen von chilenischen familien, welche hier sich hot dogs und anderen fast food reinstopfen und so den sonntag hinter sich bringen. bei den kirchen im zentrum war praktisch kein mensch anzutreffen. die religion scheint sich hier auch zu aendern.

Roger hat sich noch einen neuen haarschnitt verpassen lassen, einfach viel abgeschnitten. bald mussten wir aber unser gepaeck im hostal holen, denn unsere busfahrt durch die atacamawueste dauerte ca. 13 h waehrend der nacht.. Caro und Frank nahmen einen bus frueher. am morgen sind wir in Antafogasta angekommen. die landschaft war recht trostlos aber doch irgendwie faszinierend. hier regnet es sozusagen nie.

Antafogasta hat uns nicht besonders vom hocker gehauen, so dass wir gleich noch gleichen tag eine weiterfahrt nach San Pedro de Atacama gebucht haben. beim buchen sind uns dann auch gleich Caro und Frank wieder begegnet, welche unabhaengig von uns den gleichen beschluss gefasst hatten.

San Pedro de Atacama ist eine welt fuer sich. eine mischung zwischen wuesten- und aussteigerort. die strassen im dorf sind ungeteert und viele schmucke restaurants haben sich hier niedergelassen. am abend brennt jeweils ein offenes feuer oder in einem offen. von hier aus haben wir dann auch einige highlights der region besucht: den salzsee von Atacama mit einem sonnenuntergang in allen kitschigen farben, das Vale de la Luna und am ende noch das angeblich hoechstgelegene geysierfeld der welt auf 4'300 m ue.M. hier merkt man deutlich, dass die luft duenner ist. man glaubt zwar erst, sich normal bewegen zu koennen, aber dann verlangt der koerper sauerstoff. dieser ist aber auf dieser hoehe nicht wie gewohnt vorhanden. fuer diesen ausflug haben wir uns absichtlich einige tage in San Pedro an die hoehe anklimatisiert.

lange haben wir uns ueberlegt, welchen anbieter wir fuer unsere 3-tagestour von San Pedro nach Uyuni (Bolivien) nehmen sollen. unsere hostalbesitzerin sagte ganz klar Colque Tours. ebenfalls das touribuero war dieser meinung. in den reisefuehrern stehen leider nicht nur positive informationen ueber die anbieter, welche in San Pedro ein office haben. nach laengerem hin und her haben wir uns schliesslich mit Caro und Frank doch fuer Colque entschieden. dies war wohl ein fehler, aber hierzu spaeter.

am sonntag morgen ging es los. zuerst mussten in San Pedro die chilenischen ausreiseformalitaeten geloest werden. da es aber in der nacht geschneit hatte, war lange unklar, ob der bolivianische zoll auf 5'000 m ueberhaupt auf der passhoehe geoeffnet hat. jedenfalls fuhr unser bus mit ca. 14 individual-abenteuertouris erst nochmals fuer 1 h in das dorf, da die ausreise noch nicht moeglich war. nach einem leckeren fruehstueck konnten wir unsere touristenkarte am zoll abgeben und den ausreisestempel im pass abholen. dann ging es endlich los. in einer 1h auf einer ziemlich geraden strasse von 2'400 m auf 5'000 m! auf dem pass bog unser bus ploetzlich von der geteerten strasse auf einen feldweg ab. den weg haben wir nicht gesehen, es waren einfache in paar spuren im frischen schnee. auf einem feld befand sich dann ein haeuschen und mehrerer fahrzeuge darum. dies war dann tatsaechlich der bolivianische zoll. man merke, zwischen der ausreise aus Chile und der einreise nach Bolvien, war mehr als 1 h fahrzeit vergangen.

zu einem katastrophal schlechen kurs haben wir dann zur sicherheit noch ein paar pesos gegen bolivianos gewechselt. nach dem besuch des baño naturales stiegen wir wieder in den bus. beim naechsten stopp mussten wir uns fur die einreise in den nationalpark registrieren und nach weiteren halt gab es dann in einem ungeheizten raum gegen 11:30 uhr das desayuno (fruehstueck). danach mussten wir das gepaeck auf einen toyota landcruiser umpacken. wir vier schweizer schlossen uns mit den zwei brasilianern Bruno und Natalia zusammen. nun zu Colque Tours. drei von uns sechs hatten keinen eigenen schlafsack. auch vier franzosen von einem anderen landcruiser hatten keinen dabei. wie mit Colque vereinbart, sollte ein schlafsack hier gemietet werden koennen. leider waren nur noch gerade zwei schlafsaecke zu haben, welche bei unserer gruppe landeten.

Mario, bzw. Supermario, wie sich unser fahrer nannte, war erst recht gut motiviert und fuhr uns bei nebligem wetter an diversen 6'000er vorbei, welche wir kaum sehen konnten. nach der laguna blanca und laguna verde fuhren wir noch an den Dalifelsen vorbei und stoppten an einer maessig waremen quelle, in der sich zwei touristinnen vergnuegten. uns war das wasser nicht genug warm bzw. die luft zu kalt. fuer eine indiofrau mit ihrem kind rueckten wir noch enger im jeep zusammen und begutachteten vor ankunft in unserer ungeheizten unterkunft auf 4'400 m (gemaess GPS) nochmals eine laut brodelndes geysierfeld.

die unterkunft war sehr spartanisch eingerichtet. es gab kalte sandwiches zu essen, welches wir in unserem 6-bettzimmer einnahmen. fuer die nacht quetschte sich jedes paar auf ein bett. irgendwie musste die waerme zusammengehalten werden. unser fahrer erwaehnte noch was von "fucking caliente", falls wir kalt haetten.. ha.. ha. ha!

die nacht war alles andere als angenehm. draussen -15°, keine heizung und die fahrer schlugen waehrend der nacht die tueren ihrer fahrzeuge zu und liessen in voller lautstaerke ihre bolivianischen hits aus den radioboxen laufen. zudem blies der wind durch alle ritzen der unterkunft.am morgen tauchte Supermario nicht auf. wir warteten und froren uns buchstaeblich den ar... ab. als er auftauchte, schwafelte er irgendetwas von problemen, eine familie, welche ca. 10 min. von hier in einem haus ohne heizung festsaesse. er muesse diese unbedingt holen. nach 15 min. tauchte er wieder auf, von einer familie war aber weit und breit nichts zu sehen. zum glueck drueckte die sonne in der zwischenzeit etwas durch.

endlich ging es los. Daniela und Caro hatten sich noch eine wolldecke aus der unterkunft geschnappt. waehrend der fahrt unterhielt uns supermario mit spruechen und trank aus seiner "pisco-cola"-flasche. die pinkfarbige laguna colorado mit tausenden von flamingos auf ueber 4'000 m ist extrem faszinierend. leider zog ausserhalb des fahrzeuges ein extrem kalter wind, so dass wir nur kurz fuer fotos das auto verlassen konnten.

unterwegs erfuhren wir noch, dass Mario vier frauen habe und es viel zuwenig maenner in Bolivien gaebe. nach einer steinformation, welche Dali ebenfalls fuer seine bilder inspirierte, ging es kilometer fuer kilometer z.t. ueber schnee noch zu weiteren flamigolagunen. nach irgendwelchen pervesen andeutungen der guides beim mittagsplatz fuhren wir relativ langsam ueber stockige steine zu unserem ersten dorf. dort liess uns der guide auch wieder laengere zeit im auto warten. schon bald sahen wir zum ersten mal den salar de uyuni, der groesste salzsee der welt. an dessen suedrand besitzt Colque Tours auf 3'600 m eine unterkunft, welche zum glueck deutlich besser war, als die erste der tour. hier gabe es dann in einem riessigen speisesaal das abendessen.

am morgen sollte es gemaess Mario um 09:00 losgehen. wir assen mal unser fruehstueck und begannen zu warten. nirgens war Mario zu sehen. auch die franzosen des anderen jeeps wussten nichts von ihrem fahrer. alle anderen gruppen waren bereits weitergereist. um ca. 10:00 ueberraschte uns Bruno mit "bad news". Mario sei aufgetaucht, jedoch stockbesoffen. niemand wollte uns helfen, bzw. fuehlte sich verantwortlich. bei einer andereren gruppe fuhr ein tourist den jeep, da auch dessen fahrer beschwippst war. Mario wollte mit uns los, doch wir weigerten uns. das "super" hat wohl mehr mit dem alkoholkonsum von Mario zu tun, als mit seinen eigenschaften als kompetenter guide. er wollte uns auch nicht mit seinem landcruiser fahren lassen. Frank schnappte sich zur sicherheit mal den fahrzeugschluessel. nach einiger heftiger intervention mit Mario schleppten ihn ein paar bolivianesche frauen der unterukunft in ein bett. alle noch anwesenden guides von Colque Tours rochen nach alkohol. ein absolut unzumutbarer zustand!

nach laengerem hin und her, tauchte mario doch etwas besser bei verstand auf und packte unserer rucksaecke auf sein fahrzeug. uns blieb keine andere wahl. es tauchte noch ein weiterer fahrer auf, welche die franzosen abholte. wir vereinbarten mit ihm, dass Mario ihm folge und gemaechlich ueber den topfebenen salar (salzsee) folgte. das ganze war aber ein fehler. Mario fuhr sofort alleine los. nicht schnell, aber aufgrund seines zustandes haetten wir nicht einsteigen sollen. zum glueck war die fahrt auf die Isla de Pescado relativ ungefaehrlich. es gibt hier keine strasse. alles ist flach und die insel sieht man am horizont.

irgendwie sind wir dann auf der insel angekommen. Mario legte sich ein wenig im Landcruiser hin, und wir konnten die Isla de Pescado mit den vielen meterhohen kakteen besichtigen. extrem faszinierend, wie diese landschaft hier entstehen konnte. richtig geniessen konnten wir es ja nicht, da uns ja noch die weiterfahrt mit Supermario bevorstand.

nach dem lunch ging es Mario deutlich besser und wir fuhren richtung osten. Mario sagte praktisch waehrend der ganzen fahrt kein wort mehr. ein absolut super guide!! nach dem salzhotel und einigen weiteren salzhaufen landeten wir schliesslich in Uyuni vor dem bahnhof. erst hier entschuldigte Mario sich fuer sein besaeufnis. wir waren froh, ihn loszuhaben und besorgten uns tickets fuer den nachtzug nach Oruru.

leider fuhr der zug erst in der folgenden nacht und wir mussten noch einen tag in Uyuni um die ohren schlagen. die unterkuenfte sind hier zwar spottbillig, aber alle eher eine hinterkammer, ohne heizung. Frank und Roger haben sich ein wenig umgeschaut und nach ca. 1 h eine unterkunft fur BOB 25 fuer zwei personen gefunden, also nicht mal CHF 5.00. der besitzer hier schien freude an elektronischem equipment zu haben: TV, DVD-player, discolichtanlage, etc.. etc.. die kabel hingen ueberall herum, ein horror fuer jeden elektriker!

wir nutzten die zeit um uns am morgen bei Colque Tours zu beschweren. zu viert sprachen wir unsere unzufriedenheit aus und beschwerten uns. schliesslich erhielten wir pro person USD 10.00 zurueck. eine echte entschuldigung fehlte. ein mail an den footprintverlag wird hier wohl noetig sein. wir koennen ColqueTours auf keinen fall weiter empfehlen. wer hier mal durchreist, nimmt besser Pamela Tours (wenigstens ein versuch wert).

am abend assen wir dann noch in einer pizzeria mit den brasilianern eine superfeine pizza, holten unser gepaeck im hostal ab und begaben uns gegen 23:00 zum bahnhof.



Bolivien ist nichts fuer reisende, welche ihre ferien tag fuer tag durchgeplant haben. dies haben wir deutlich erfahren. die zugfahrt durch die nacht war alles andere als angenehm. absichtlich haben wir ein ticket erster klasse geloest, in der hoffnung etwas besser schlafen zu koennen. erst wurden wir in einen eiskalten wagen fuer 2 h verfrachtet, in welchem die sitze extrem unangenehm waren und am ende hatten wir noch lockere 2.5 h verspaetung. in Oruru ging alles extrem schnell. ein taxi brachte uns zum busbahnhof. hier war das absolute chaos. vor dem busbahnhof zwaengten sich hunderte touris, welche noch die terminalgebuehr zahlen mussten. drinnen war es nicht besser. ein bus stand da, aber nirgends wurden tickets verkauft. irgenwann das geruecht, dass im oberen stock noch tickets fuer ein bus nach La Paz erhaeltlich seien. oben ein dichtes gedraenge und eine umringte frau, welche noch ihre letzten tickets verscherbelte. ploetzlich fuhr der bus ab. irgendwann stellte sich heraus, dass heute streik angesagt war und sich nur eine busfirma auf den weg nach La Paz wagte. die frage blieb offen, ob der bus die strassenblockaden durchdringen konnte.

wir suchten daher einen kleinbus, welcher uns (4 schweizer, 2 brasilianer und 2 suedkoreaner) nach La Paz bringen wuerde. diverse unklare angebote wurden uns gemacht. schliesslich konnten wir im hotel mit einer taxifirma etwas organisieren. nach ruecksprache mit unseren mitreisenden war die firma aber ploetzlich nicht mehr bereit, dies durchzufuehren. lustig war noch, dass Daniela im busterminal eingesperrt war und Roger nicht hinein konnte. niemand hatte interesse, die tueren zum terminal zu oeffnen. schliesslich fand unsere gruppe doch noch aus dem busterminal heraus. am ende buchten wir ein hotel und warteten mal ab. bei einem rundgang durch Oruru stellten wir fest, dass wirklich nichts mehr lief: kein verkehr, kein auto, keine taxis, nichts. auf den kreuzungen hatten die taxifahrer ihre autos parkiert, so dass niemand mehr daran dachte, sich in ein motorisiertes fahrzeug zu setzen. am nachmittag machten sich ein paar inoffizielle busse neben dem busterminal auf den weg. die brasilianer wagten es, da sie am samstag einen flug zurueck nach Sao Paolo hatten. wir ueberstuerzten nichts und verzogen uns ins hotel. gegen 18:00 uhr lief aber ploetzlich wieder alles rund, der streik wurde aufgeloest. wir besorgten uns tickets fuer den naechsten morgen und mampften unseren abendessen im hotel (crackers, maissalat, etc.)

der erste eindruck von La Paz verwunderte uns doch sehr. am busbahnhof nahmen uns gleich eine polizistin und ein polizist der "policia tourstico" in emfpang und empfahlen uns, unser gepaeck gut am koerper zu tragen und die vorderhaende auf den tagesrucksack zu nehmen. puh! dies muss wohl ein ganz heisses pflaster sein! die polizei organisierte uns ein taxi, und wir fuhren zu viert zum von uns ausgwaehlten hotel.

wie bereits erwaehnt, wird in bolivien viel gestreikt. kein wunder, ein normaler arbeiter verdient etwa im durchschnitt USD 1'200 im jahr, ein abgeordneter des parlaments denkt eher an seine eigene tasche und laesst sich seine taetigkeit mit rund USD 4'000 pro monat entloehnen. die lebenserwartung betraegt fuer maenner 61 und fuer frauen 63. die ironie dabei: eine rente erhaelt man erst ab dem 65igsten altersjahr.

so schlimm war es dann doch nicht. in der innenstadt konnte man sich problemlos bewegen, es gibt einen hexenmarkt mir getrockneten lamafoeten und anderen kuriosen dingen. hier vermischt sich auch die ehemalige indiokultur mit dem katholismus. es werden auch die alten goetter zum teil noch reichlich mit suessigkeiten beschenkt.

weiter ging es in einem vollgestopften lotterbus nach Copacabana. nein, dies ist nicht der bekannte strand, sondern eine ortschaft am rande des titicacasees. hier spielt sich am sonntag jeweils etwas sonderbares ab. vor der dorfkirche lassen sich diverse autofahrer ihre fahrzeuge durch weihwasser vom ansaessigen priester weihen. die autos sind mit blumen und allerlei papier geschmueckt. dabei werden knallkoerper abgelassen und auch das armaturebrett, sowie ein miniaturmodel des autos mit weihwasser bespitzt. einige leeren sogar noch bier ueber den motor. ein interessantes spektakel. so hoffen die fahrer wohl, dass ihnen im laufendem jahr kein unfall passiert. eine langsamere fahrweise und eine normale autoversicherung waehren wohl eher angebracht.

in einem schoenen hostal verbrachten wir die folgenden tage. hier gab es immerhin in den gemeinschaftsraeumen eine gasheizung. jedoch war unsere zeit hier nicht mit glueck gesegnet. unser ausflug zur isla del sol endete in einem horror-abenteuertrip. unser boot mit nur einem aussenbordmotor fuhr erst nicht an die geplante stelle am nordende der insel (2 h). wir mussten anderswo aussteigen und da der weg nach oben durch eine inkaruine fuehrte, kassierte ein waerter nochmals geld ab. unser plan, die insel in der mitte von norden nach sueden zu durchwandern, liessen wir aufgrund des einsetzenden regens fallen und wanderten zum naechsten dorf. dort begann es zu schneien, kurz darauf hagelte es und es wurde exrem kalt. der name "isla del sol" scheint nichts mit dem wetter gemeinsam zu haben. natuerlich erschien unser bootsfahrer nicht, und so mussten wir uns auf ein anderes boot zwaengen, welches uns rund 2 h spaeter an den suedpunkt der insel brachte. nach langem warten, tauchte dann endlich unser boot auf. einige andere touristen, welche von ihrem schiff nicht zurueck nach Copacabana genommen wurden, fuhren auch noch mit uns mit. die rund 2 h zurueck waren alles andere als angenehm. die grossen wellen schupsten unser boot nur so herum, und bald mussten sich die ersten zwei touris uebergeben. der bootsfuehrer tuckerte mit dem schiff gemaechlich durch die hohen wellen. praktisch kein mensch sprach auf dem boot ein wort. dann stieg noch der motor aus! alles kein problem fuer den bootsfuehrer. wir dachten bereits, das benzin sei alle. unser kapitaen nahm die zuendkerzen aus dem motor, trocknete diese und probierte dann waehrend mehreren minuten den motor zu starten. bange minuten, waehrend das boote extrem schaukelte und manche maegen strapazierte. endlich lief das boot wieder. heilfroh und durchgefroren kamen wir in Copacabana an. eigentlich wollten wir auf der insel uebernachten und den tollen sonnenuntergang erleben, aber es wollte anders..

am folgenden tag war der oeffentliche verkehr wieder nicht funtkionsfaehig. wiedermal wurde gestreikt. langsam gewoehnen wir uns daran. alle machten mit: busunternehmen, taxis, colectivos, etc. so blieben wir noch einen tag laenger in unserer unterkunft. der hostalbesitzer informierte uns aber regelmaessig ueber die aktuelle situation. eine franzoesische familie lief langsam amok. ihr flug am naechsten tag war kaum zu erreichen. auch wenn sie den flug erreicht haetten, der flughafen von La Paz war infolge schneefall ausser betrieb. so terrorisierte der vater uns mit einem offenen fenster, da es im geheizten raum leicht nach gas roch (es handelte sich um eine gasheizung). zum glueck konnten am folgenden tag die colectivos wieder richtung peruanische grenze fahren, so machten wir uns dann richtung peru auf.

der grenzuebertritt ist hier noch zu erwaehnen. so ein richtiger kontrollposten existiert nicht. man koennte wohl einfach hinueberlaufen. vor einer art bruecke, gibt es ein haeuschen, in welchem man sich den ausreisestempel der bolivianischen behoerden abholen muss. danach kann man in einem geschaeft noch geld wechseln oder etwas kaufen, der grenzuebetritt eilt ueberhaupt nicht. man spaziert nun also die 50 m ueber die "neutrale" zone und schaut sich auf der gegenueberliegenden seite um. wieder vor einem haus stehen einige touristen schlange. da muss man wohl den einreisestempel holen und die touristenkarte ausfuellen! alles etwas sonderbar, aber es klappte wunderbar. es folgte eine etwas chaotische weiterreise in taxis und einem alten klapperbus. wir trauten der gepaeckablage auf dem dach nicht, und so zwaengten wir uns mit den grossen rucksaecken auf die hintersten sitze. irgendwann kamen wir dann im chaotischen Puno an, wo wir gleich von diversen schleppern belagert wurden, welche uns in ein taxi verfrachten bzw. ein hotel aufdraengen wollten. da hiess es nur noch weglaufen! allerdings hatten wir keine ahnung, wo sich das zentrum befand. hier sind die menschen irgendwie unfreundlicher und aggressiver. so wurde Roger von einer alten bettlerin regelrecht am arm gepackt. auch die verkaeufer draengen sich auf, vor den restaurants preisen sie ihre gerichte an.

in Puno besuchten wir noch den fruchtbarkeitstempel, in einer wiederum engen fahrt in einem lokalen bus. unglaublich, wieviele personen da immer noch in den bus gequetscht werden. die busse fahren uebrigens erst los, wenn sie voll sind und dies entscheidet der buschauffeur bzw. sein adyudante, welcher an der tuere jeweils die fahrziele ausruft und neue passagiere anlockt. spaeter quetscht er sich dann auch noch durch den bus, um das fahrgeld zu kassieren. im fruchtbarkeitstempel kann man etwas speziell geformte steine begutachten.

am morgen ging es mit perurail los. die eisenbahn ist deutlich teurer und langsamer, daher wird sie nur noch von touristen benutzt. dafuer bietet die fahrt eine schoene aussicht und ist gemuetlicher. so konnten wir die zeit mit jassen um die ohren schlagen und die landschaft inkl. abfall am wegerand geniessen. auf dem hoechsten punkt angelangt, stoppt der zug fuer einige minuten. hier koennen touristen wieder wollartikel kaufen und kinder mit jungtieren fuer einen sol (peruanische waehrung) fotografieren. leider wird dies oft unueberlegt gemacht. viele kinder gewoehnen sich an diese art "fotoprostitution" und schwaenzen die schule. kindern sollte nie direkt geld oder suessigkeiten gegeben werden. sinnvoller ist die unterstuetzung eines projekts.

am nachmittag hat Murphys Law zugeschlagen. prompt kam noch so ein panfloetenspieler mit zwei maedchen in den zug, welche auf quechua (sprache der inka) sangen und erst Roger und danach Frank zum tanzen aufforderten. der gesang auf quechua klingt uebriegens eher nach japanisch. nachdem dies ueberstanden war, fuhr der zug endlich in Cusco ein. dies dauerte aber auch noch seine zeit und so kamen wir nochmals in den genuss, den ganzen abfall der stadt vorgefuehrt zu erhalten. alles liegt im fluss. traurig ist, dass dies niemanden zu interessieren scheint. verstaendlicherweise hat ein grossteil der bevoelkerung andere probleme, aber es gibt auch ein nicht zu unterschaetzender anteil wohlhabender, welche sich um solche probleme kuemmern koennte. ein typ schleppte uns dann zu unserem vorreservierten hotel. etwas ueberrascht waren wir schon, als es sich eher um eine gefaengniszelle, als um ein hotel handelte! auch wurden wir zu beginn nonstop mit irgendwelchen bergtouren- und anderen ausflugsangeboten belaestigt. da es schon etwas spaet war, entschieden wir uns, doch eine nacht zu bleiben und dann sofort die unterkunft zu wechseln. uebrigens, es wird ueberall agua caliente 24 horas (heisses wasser 24 h) versprochen, was aber selten waehrend des ganzen tages der fall ist. auch an die vielen personen, darunter besonders viele kinder, welche mit "shoe shine sir" sich einen sol fuer das putzen der schuhe verdienen wollen, gewoehnt man sich auch irgendwann. pech, wenn man nur tevasandalen traegt.

bei Cusco merkt man es sofort: diese stadt ist voll auf tourismus eingestellt. hier gibt es alles, an jeder ecke wird ein ausflug oder eine wanderung auf dem inkatrail verkauft. in dieser woche besuchten wir pisac, welche mit ruinen hoch oben im felsen beindruckt. der busfahrer vertraut uebrigens "jesus es mi copilot", nur so ist seine halsbrecherische fahrweise zu erklaeren. Ollantaytambo ist eine weitere ruine mit beindruckenden 50 tonnen felsen. die steinmauern der inkas, waren ganz genau aufeinander geschliffen. diese bauten ueberlebten mehrere erdbeben, waehrend jeweils die darauf erstellten kolonialbauten der spanier regelmaessig zusammengekracht sind. ein wohl selbst ernannter inkamauerbewacher in Cusco steht vor der bekanntesten mauer mit einer peitsche bewaffent. er moechte nicht, dass man die steine beruehrt.

und schliesslich noch die sagenumwobene inkastadt Machu Picchu: die stadt befindets sich uebrigens auf "nur" 2'400 m, Cusco auf 3'600 m. erstmals seit einigen wochen waren wir also wiedermal in tieferen lagen. man kann entweder auf dem inkatrail wandern oder den zug nehmen. hier hat eine eisenbahngesellschaft ein monopol, darum ist die zugfahrt unverhaeltnismaessig teuer. soviel wir erfahren haben, wurde Machu Picchu an eine amerikanische firma verpachtet bzw. lizenziert. so hat es auch kaum souvenirvekauefer dort, und viel geld fliesst leider so direkt aus Peru in die USA. trotzdem konnten wir es nicht lassen. wir uebernachteten im naechsten dorf, Agua Calientes und nahmen den ersten bus noch vor 06:00 uhr zu den ruinen. zu dieser uhrzeit ist noch praktisch niemand in der inkastadt und alles ist in mystischen nebel gehuelt. die stadt erscheint und verschwindet wieder. bald schon spuckt der inkatrail die wanderer wie ameisen aus und immer mehr leute kommen mit dem bus an. wir machten uns noch am morgen zum aufstieg auf den Huayna Picchu, den beruehmten berg im hintergrund von den bekannten fotos. ein wirklich steiler aufstieg. aber es hatte sich gelohnt. so kann man die stadt von einer ganz anderen perspektive betrachten. so erkennt man auch, dass die ruinenstadt in der form eines kolibris gebaut ist.

zuerueck in Cusco verabschiedeten wir uns von Frank und Caro, welche einen tag frueher nach Aerequipa weitergeflogen sind. wir haben die zwei dann aber noch zweimal wiedergetroffen.

mit LAN Peru ging's nach Arequipa. da der flug wohl ueberbucht war, wurde uns ein gratisflug innerhalb peru angeboten, sofern wir erst einen tag spaeter fliegen wuerden. leider konnten wir nichts mit einem zusaetzlichen flug anfangen, so checkten wir ein. waehrend des fluges erzaehlte uns noch ein journalist einer zeitung aus Aerquipa einiges ueber seine heimatstadt. Arequipa wird die "weisse stadt" genannt, entweder infolge der vielen "weissen" spanier, welche sich hier ansiedelten oder infolge des weissen vulkangesteins, welches hier fuer bauten verwendet wurde. die stadt ist umringt von einigen sechstausendern und von sogenannten "pueblos jovenes". dies sind doerfer am rande der stadt, meist ohne wasser und erst seit rund 2 jahren mit strom. die andenbevoelkerung treibt es in die staedte und sie landen meist in diesen vorstaedten. aus unserer sicht wohl eher ein "ghetto". viele einwohner verleugnen uebrigens, dass sie aus den anden stammen, ansonsten werden witze ueber sie gemacht. auch die indianischen sprachen wie z.b. quechua gehen so verloren, da in den staedten nur noch spanisch gesprochen wird. der soziale status in der stadt ist deutlich hoeher als auf dem lande. diverse erdbeben haben Arequipa schon verwuestet, auch wir wurden in unserer unterkunft mal einige sekunden durchgeruettelt. interessant, wie der beton da nachwippt!

endlich mal eine zuverlaessige tour mit einem verantwortungsvollen fahrer brachte uns ueber einen pass von 4'910 m zum cañon del colca. hier gibt es die immer seltener werdenen condore, den groessten raubvogel der welt, zu beobachten. jeden morgen drehen einige tiere hier einige runden und lassen sich von der thermik in der morgensonne nach oben schweben. nach langem warten konnten wir einige tiere sogar ueber uns schweben sehen!

in Arequipa hat es Daniela auf eine creperie abgesehen. wir moechten hier nicht erwaehnen, wieviele crepes wir hier gegesen haben. ein tag mit waesche waschen sowie internet und am naechsten morgen frueh mit einem alten lotterbus in 10 h nach Nasca. dazwischen in einer art "autobahnraststaette" mittagessen und pinkelpause. der bus hatte verspaetung und an der haltestelle schnappte uns doch so ein schlepper. er behauptete, dass er in dem hotel arbeite, in welchem wir  unsere uebernachtung geplant hatten. eine angestellte schlich sich danach in unser zimmer und klaerte uns auf. dieser typ gehe ihr schon seit wochen auf den wecker. wir sollen auf keinen fall einen flug ueber die beruehmten geoglyphen von nasca bei ihm buchen. dies taten wir dann bei ihr. an diesem abend war wiedermal fiesta. eine prozession fuer die jungfrau von guadelupe war angesagt. hierzu malten bzw. legten die einheimischen bodenbilder aus erde und blueten auf der strasse aus. die vielen feste in Peru sind kaum aufzuzaehlen. immer wieder gibt es etwas zu feiern. in Cusco wurden wir mal um 04:00 uhr im bett von einer musikkapelle geweckt. eigentlich gab es kein ort, wo kein umzug, prozession oder sonst irgend ein fiesta stattfand!

mit einiger verspaetung konnten wir dann doch mit einer cesna ueber die beruehmten Nasca Lines fliegen, bilder welche nur aus der luft erkennbar sind, Von Daeniken bezeichnete diese als start- und landebahnen von ausserirdischen. die bilder werden uebrigens immer mehr zerstoert, da lastwagen waehrend der nacht durch die wueste fahren, um an einer kontrollestelle vorbeizufahren. es ist auch recht schwierig die bilder zu fotografieren. Roger hat es mit mehr oder weniger erfolg versucht, z.b. den astronaut (im bild auf dem dunkeln felsen hat es ein maennchen). am nachmittag wieder in einem lotterbus nach Ica, wo wir uns mit einem taxi zu einem einmaligen ort in peru hinchauffieren liessen: die oase von Huacachina. inmitten von riesigen sandduenen gelegen, hat man des gefuehl irgendwo in der sahara zu sein. im zimmer neben uns hatten sich per zufall Frank und Caro einquartiert, welche uebrigens bereits in Nasca das selbe zimmer im gleichen hotel ein nacht vor uns hatten. hier marschierten wir auf eine sanduene und stuermten wieder herunter. mit soviel sand ueberall war eine gruendliche dusche noetig.

in einem erst leeren bus machten wir uns von Ica nach Lima auf. diese fahrt dauerte fuer Roger fast endlos, da er von starken bauchkraempfen und anschliessenden verdauunsstoerungen geplagt war. von der toilette an der busstation in Lima moechten wir an dieser stelle lieber nicht berichten.

Lima ist in den wintermonaten von einer dichten nebeldecke ueberdeckt, daher keine sonne. wir uebernachteten im etwas besseren stadtteil namens Mirafloras in einer netten unterkunft und konnten wiedermal eine essbare pizza im Pizza Hut geniessen. in der altstadt watschelten wir noch durch ein eher unheimliches quartier, um ein colectivo zurueck nach Miraflores zu erwischen.



als naechstes stand die trekkingstadt "Huaraz" auf dem programm. auf 3'100 m umringt von diversen sechstausendern, ist dies das paradies fuer alle bergsteiger. hier war erstmals wieder eine anklimatisierung aufgrund der hoehe noetig. am folgenden tag wagten wir uns doch auf den Pastorurigletscher auf rund 5'100 m hoehe. dies bedeutete fuer uns ein rekord. wie wir bereits beim cañon de colca erfahren mussten, trifft die hoehe jede person unterschiedlich. ein englaender, welcher gleich von Lima nach Aerquipa auf rund 4'900 m fuhr, zitterte am abend im thermalbad, welches 40 grad hatte! er war eigentlich der sportlichste typ von allen tourteilnehmern. am abend plagte Daniela dann doch massives kopfweh, da wir den abstieg vom Pastorurigletscher wohl zu schnell vorgenommen hatten.

am folgenden tag ging es in einem mit passagieren vollgestopften minibus nach Caraz. ein passagier transportierte auf dem dach des minitbuses diverse roehren, welche er wohl fuer seinen hausbau benoetigte. unsere rucksaecke fanden aber auch noch platz. gegen ende unserer fahrt ueberfuhr der fahrer noch prompt noch einen hund. nach einem blick zurueck meinte der fahrgeldkassierer nur noch: "muerto". Daniela war geschockt, Roger hatte ausser einem kleinem hupfer des autos nichts bemerkt.

in einem schoenen hostal verbrachten wir noch zwei naechte und machten einen ausflug zu den wunderschoenen lagunen von Llanganuco. wir wanderten den lagunen entlag und genossen die atmosphaere hier auf ueber 3'000 m. dann ging es auf einer abenteuerlichen fahrt durch die Entenschlucht nach Chimbote, uebrigens eine der haesslichsten staedte, welche man sich vorstellen kann. die fahrt war echt atemberaubend. z.t. trennte nur noch eine reifenbreite den bus von der schlucht, welche sich ca. hundert meter unter uns befand. auf dieser strecke wurde aber auch wirklich alles transpoertiert: ein schaf auf dem dach, meerschweinchen in taschen oder ein huhn auf dem schoss. ein ami stresste dann in Chimbote aus dem bus und wurde von einem hund angebellt. dies sorgte bei den latinos fuer ein starkes gelaechter.

so kamen wir dann noch rechtzeitig in Trujillo an. am abend warnte uns uns noch eine eineheimische frau, dass es in der innenstadt um diese uhrzeit etwas gefaehrlich sei und half uns ein geschaeft zu finden, um eine flasche wasser zu kaufen. sie kuesste uns noch und wuenschte uns eine gute weiterreise. wir verschlossenen schweizer waren natuerlich voellig perplex ueber diese nette geste einer fremden person.

eine nachtfahrt in einem bus, welcher noch in aller lautstaerke den film Troy in einer miesen qualitaet zeigte, brachte uns nach Piura in Nordperu. der bus kam ca. um 04.45 an und es war noch stockdunkel. um diese uhrzeit empfiehlt es sich nicht in groesseren orten herumzuwandern. wir warteten rund 2 h an der bushaltestelle, welche sich in einem innenhof befand. spaeter wurden wir einfach eingeschlossen! so konnten wir uns erst nach sonnenaufgang aus dieser situation befreien. ein taxifahrer, welcher uns hinter dem guckloch bemerkte, rief eine person mit einem schluessel herbei. so konnten wir gleich zur naechsten busgesellschaft wechseln und unserer weiterfahrt nach Ecuador organisieren.

von Piura ueber die grenze nach Ecuador haben wir eigentlich den groessten schrottbus erwartet, aber es war ein brandneues fahrzeug! diese fahrt fuehrte uns dann direkt an die grenze. Dylan aus Schottland setzte sich in die naehe zu uns. er wollte urspruenglich nach Neuseeland, ist dann aber in Suedamerika haengengeblieben. jetzt geht im langsam das geld aus und er muss noch irgendwie einen heimflug organisieren. am grenzuebertritt mussten wir dann wieder einen stempel abholen, uns registrieren und zu fuss ueber die bruecke laufen.

hier moechten wir mal noch auf zwei interessante gegenheiten in Suedamerika hinweisen: jedes geschaeft, jedes reisebuero, hat sein fenster oder die eingangs-tuere mit diversen schildern von VISA, Mastercard, American Express oder Dinersclub zugepflastert. aber wehe, wenn man die kreditkarte zueckt, dann ist nur noch ein "uah" und "oh" hoerbar und man wird auf den allfaelligen aufschlag hingewiesen. dieser betraegt je nach geschaeft zwischen 10 bis 20 prozent! fazit: eine kreditkarte auf diesem kontinent ist kaum brauchbar. so werden praktisch alle geschaefte in "efectivo" (cash) abgewickelt.

dem bargeld wird auch wenig vertrauen geschenkt. jede note, in Peru sogar jede muenze, koennte gefaelscht sein. so wird jeder schein gegen das licht gehalten und mit dem finger darueber gefahren. es wurden uns sogar schon muenzen zurueckgeweisen, da die praegung nicht genueg deutlich vorhanden war! in Ecuador erhaelt man dann gleich eine mehrfach gelochte note (nun unbrauchbar) zurueck, falls der verkaeufer das gefuehl hat, die note sei gefaelscht.


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